Konflikte brauchen Beziehung

Darstellung eier Supervisionseinheit in einen kühlen Raum

Konflikte brauchen Beziehung

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Meine Gedanken stehen auf böig und wechselnd. Ich frage mich, wie ich so unkonzentriert sein konnte und nicht merkte, dass echte Konflikte im Raum standen.

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Aber zurück zum Anfang.

Eine Teilnehmerin aus einem meiner Outdoor-Workshops empfahl mich an ihre Organisation weiter. Auf meinen Reisen duzen wir uns – Nähe, gemeinsames Unterwegssein. In der vorherigen Supervision jedoch hatten wir vereinbart, uns zu siezen. Professioneller Abstand, klare Rollen – wichtig, um gut arbeiten zu können. Als die Teilnehmerin, nennen wir sie Petra, zum ersten Mal bei der Supervision dabei war, entstand ein Dilemma:

Wir kennen uns per Du – das Team per Sie.

Ich wechselte hin und her. Wir lachten darüber, und gleichzeitig machte dieses kleine Sprachspiel sichtbar, worum es in Teams oft geht: Nähe und Distanz gut auszubalancieren.

Die Supervision fand diesmal in einer kühlen Scheune statt – alte Holzstühle, wenig Licht, eine fast intime Budenatmosphäre. Nur die Hälfte des Teams war anwesend, einige im Urlaub oder krank.

Normalerweise frage ich zu Beginn, ob etwas Konkretes ansteht. Diesmal tat ich das nicht. Das Team hatte in den vergangenen Sitzungen nur indirekt Konfliktthemen benannt – und ich war gespannt, was entsteht, wenn einfach Raum bleibt.

Ich leitete eine Übung zu Resonanz und positiver Aktivierung an. Die Einheit zu zweit:

  1. Erlebnisse erzählen, die gut tun.
  2. Aktives Zuhören.
  3. Wahrnehmen, was im Gegenüber anklingt.

Spiegelneuronen am Werk: Beziehung zeigt Wirkung – sofort.

Ich machte mit. Nicht als Experte auf Abstand, sondern als Teil der Runde.

In der Abschlussrunde äußerte die Leitung, dass sie gern Konflikte angesprochen hätte – und gleichzeitig Gründe hatte, es nicht zu tun.

Da meldete sich mein innerer Kritiker:

Hatte ich etwas übersehen? Nicht aufmerksam genug hingeschaut?

Doch in der nächsten Sitzung zeigte sich, dass etwas Wesentliches passiert war:

Ein echter Konflikt wurde benannt – klar, offen und mutig. Die Beziehungsebene hatte sich so weit geöffnet, dass Auseinandersetzung möglich wurde.

Heute sehe ich:

Bevor Konflikte bearbeitet werden können, braucht es Sicherheit.Und Sicherheit entsteht dort, wo sich Menschen wirklich begegnen.

Supervision bedeutet auch: Beziehungsräume schaffen, in denen Unausgesprochenes gesagt werden darf – damit Zusammenarbeit wieder Energie freisetzt statt Energie kostet.

Denn: Beziehung geht vor Aufgabe. Gerade im Konflikt.

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